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Vortrag & Workshop 2025



“Fritz Bielmeier
DINGE steht auf Deiner Homepage.Dinge hieß auch Dein letzter Lehrauftrag. 
“Die Dinge die das sind.”
Dinge wäre alleine ein wenig profan, denn vielleicht müsste es eher heißen:
DINGE LESEN. DINGE VERSTEHEN.
So wie man Räume liest.

MA Architektur in der Ausbildung an der OTH hier in Regensburg.
Das lag nahe, denn der Bielmeiersche Nukleus ist nicht weit weg im Bayerwald.

Was lernt man dort? Im Bayernwald.
Klar denken und den Raum lesen. Es gibt so viel und doch so wenig dort. Meint man.

Wenn Ringlstetter über Niederbayern erzählt, scheint alles mit einem Kreisverkehr, einem Brunnen den ein lokaler Künstler gestattet hat erzählt zu sein. Aber da ist viel mehr, die Sinne müssen geschärft sein. Nicht alles was man sieht und erlebt muss nur in hoher Qualität gemacht sein. Aber es ist doch mehr als man denkt, für diese Essenz muss man erstmal das Finden trainieren. Das Lesen des Raums.

Durch Abstand und Rückkehr lässt es sich ertragen und zugleich freudig erleben. Die Klarheit in der Lektüre der Umwelt, ja die braucht man im Bayerwald manchmal, wie in jeder erwachsenen Stadt (Berlin und Regensburg sind beide erwachsene Stdäte, würde ich sagen) um hinter die Fassade zu blicken und zu verstehen, was warum wie entstanden ist. Gerade nicht die Ästhetik ist hier entscheidend, sondern die Notwendigkeit.

Die Notwendigkeit, eine Aufgabe, ein Problem gelöst zu haben. Die Notwendigkeit, Architektur zu entwerfen und umzusetzen, wirtschaftlich und dauerhaft (also nachhaltig) umzusetzen. Und die Erkenntnis, dass genau diese Notwendigkeit eine klare Richtschnur sein kann. Diese Notwendigkeit schafft Ästhetik. Und Authentizität. Ich denke für Deine Lesart des Raums ist das eine Richtschnur, die ich in Deinen Bildern gefunden habe. Somit werden die Fotos entspannt, aber auch bestimmt. Nicht verrückbar. Und schon garnicht verrückt.Verrücktes und Verrückte gibt es gerade heute schon genug auf unserer Welt, da brauchen wir den klaren Blick und den Verstand auf das, was uns morgen noch wichtig sein sollte. Und Du für uns entdeckst.

Dein Weg in eine wirkliche Großstadt lag nahe, Berlin in Deinem Fall. Auch wenn sich die URBANITÄT in Regensburg nicht verstecken braucht hinter großeren Städten.Vielleicht heißt es auch URBANITÄT LESEN, als allgemein  das Lesen der Umgebung.

Den Raum Lesen, das ortspezifische zu Erkennen, das lese ich aus Deinen Fotos, zB der Dokumentation der “alten” OTH in der Prüfeninger Straße. Die Klarheit der Treppenräume, die Lichtführung über die Wandbemalung, ganz aus der Zeit gegriffen, und doch gut lesbar. Vielleicht ist das die klare Lesart, Deine klare Lesart, die mich Neugierig macht.

Den Raum lesen mit der Kamera ist noch ein Schritt mehr, denn dies gibt deine Interpretation an Andere weiter. Es dokumentiert - Materialität mit Lichtführung, vielleicht manchmal auch im Streiflicht, die haptische Qualität von Entwerfer und Autor sowie Handwerker.

Jedes Foto ist doch auch ein kleines Entwurfsprojekt, das Ergebnis eines Prozeßes, der einen relevanten Beitrag leistet.

Wohin kann das noch gehen, mit Deiner Arbeit? Ja natürlich sehr weit. Vorbilder muss man sich nehmen, ich würde Dir ein Vorbild Empfehlen, von dem ich viel RAUM LESEN lernen konnte in seinen Publikation im Abgleich mit der gebauten Realität: Hisao Suzuki, Haus- und Hoffotograf der spanisichen Architekten der letzten Jahre, über Juan Domingo Santos in Granada oder Manolo Gallego in A Coruña konnte ich ihn auch persönlich kennenlernen. Und eigentlich als Fotograf der Zeitschrift El Corquis, eine spanische Architekturzeitschrift, monographisch, bibliophil, exzellent. Inzwischen ist er 87 Jahre alt. Immer noch ein Meister der Lekture von Architektur, Licht und Raum.

Lokal konnte man ihn auch schon kennenlernen (vielleicht?), als Fotograf in El Croquis 200 über Arno Brandlhuber PLUS Markus Emde. Tolle Bilder dort. Tolle Bilder heute.


Und noch wichtiger: das gemeinsame Lernen und Entdecken morgen, von angeeigneten Räumen, der klaren Schönheit unserer Umwelt, nicht nur den Toruistischen Highlights in Regensburg, aber ich möchte Deinem Seminar nicht vorgreifen.

Josep Antonio Coderch, spanischer Architekten (Katalanisch 1913 bis 1984) Mitglied des CIAM des Architektenkongresses der Nachkriegszeit sowie Mitglied des TEAM 10 hat eines der für mich besten Fotobücher und Ausstellung gemacht, die so viel Erzählen über seine Haltung zur Umwelt. Jedes Bild - Stierkampf, Familie, gebaute Architektur (nicht sein!), das Meer - ist ein kleiner Entwurf, eine kleine Positionierung.

Er sagt: “No son Genius que necessitamosa ahora.” Wir brauchen heute keinen Genies mehr - sondern im Text erläutert er: wir brauchen die Qualität jedes Einzelnen, die Sorgfalt in der Lektüre unserer Umwelt, jede noch so kleine Sache die wir tun ist eigentlich ein eigenes Projekt, in der Summe aller Projekte definieren wir unser Selbstverständnis, unserer Gesellschaft. Wir brauchen jeden Tag die Besätitgung und Definition unserer Gesellschaft, die wir schätzen, die so viele Möglichkeiten eröffnet, da es genug gibt die daran zweifeln oder unsere Gesellschaft abschaffen wollen.

Dinge Lesen. Vorhandenes Begreifen und Erzählen. Vorhandenes und neu erdachtes über Fotos erzählbar machen Und somit erhalten. Keine Gleichgültigkeit im Alltag. Das hast Du so für Dich gesagt. Das ist die Qualität Deiner Bilder.
Ich freue mich auf Deinen Vortrag!”













Einführung:
Florian Plajer, Planungs- und Baureferent der Stadt Regensburg

14. April 2025



 
   
Bildcredits: Sebastian Strobl